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Bilder der Seele
(Katathym-imaginatives Bilderleben)

Das Katathym-imaginative Bilderleben wurde von dem Arzt und Psychoanalytiker Hans Carl Leuner entwickelt und ist eine Therapieform, bei der mit Bildern unseres Unbewussten – der Seele – gearbeitet wird.

Kinder verbringen viel Zeit in ihren „Tagträumen“, den Bildern ihres Unbewussten. Da ist es ganz normal mit Pflanzen und Tieren zu sprechen, wunderlichen Wesen zu begegnen und vieles mehr. Auf diese natürliche Weise be- und verarbeiten Kinder Erlebnisse, bzw. sie probieren Neues aus.

Auch wir Erwachsene können uns in diese „magische“ Welt unserer Seele begeben.

Der Klient wird in einen leichten Trancezustand geführt, während dem er in der Lage ist, mit dem Therapeuten zu kommunizieren. Vom Therapeuten begleitet, wird der Klient gebeten, ein ganz bestimmtes Bildmotiv vor seinem inneren Auge entstehen zu lassen. Nun beginnt der „innere imaginäre Spaziergang“, denn damit ist diese Methode vergleichbar.

Während diesem Erleben ergeben sich häufig spontane Einsichten. Der Klient eröffnet sich neue und kreative Handlungsspielräume. Mit Hilfe eines konkreten Fokus können Symbole und Bilder aus tieferen inneren Schichten (unserem Unbewussten) freigesetzt, erlebt und bearbeitet werden.

Ziel ist es mit dieser Methode folgendes für den Klienten zu erreichen:

  • Ich-Stärkung: Das Erleben der Seelenbilder hat eine beruhigende und seelisch entlastende Wirkung. Der Klient erlebt sich handlungsfähig, kreativ und selbstbestimmt. Diese Erfahrung lässt ihn im Alltag kraftvoll-entschlossen und gleichzeitig gelassen auftreten.
  • Regression: Alte, einschränkende oder belastende Themen und damit verbundene Gefühls-,Verhaltens- und Gedankenmuster werden „versymbolisiert“ nocheinmal erlebt, bearbeitet und damit gewandelt.
  • Konfrontation: Unangenehme Themen werden im Alltagsbewusstsein oft aus Angst vermieden. Im „Seelenbild“ zeigt sich die Belastung in verschlüsselter Form. Der Klient „konfrontiert“ sich auf symbolischen Ebene mit der unerwünschten Situation. Die Suche nach Lösungen beginnt.
  • Distanzierung: In belastenden Situationen geht leicht der überblick verloren. Im Erleben der „Seelenbilder“ können unterschiedliche Positionen und Perspektiven eingenommen werden. Der Klient ist somit in der Lage ungünstige Verstrickungen zu erkennen und neue Wege zu entdecken.

In einem anschließenden Gespräch wird das Erlebte nachbearbeitet. Die Methode geht davon aus, dass jeder Mensch über ein gut funktionierendes Selbstschutzprogramm verfügt. Nur wenn dieses „Schutzprogramm“ beschließt, dass der Klient bereit ist, den Zusammenhang zwischen den „Bildern seiner Seele“ und seinem momentan bearbeiteten Thema herzustellen, wird er es erkennen. Doch unabhängig davon, ob der Kient den Zusammenhang erkennt oder nicht, findet eine Veränderung – im Innen und nach und nach im Außen – statt.